Christina Schwehn ist Hebamme rund um Dillenburg. Sie ist 36 Jahre alt und hat sechs Kinder. Bei ihrer eigenen Zwillingsgeburt waren zwölf Menschen im Kreißsaal anwesend. Sie sagt: „Unter der Geburt ist man nicht mehr Hebamme“ und war dankbar, selbst eine Hebamme an der Seite zu haben.
Anfeuern im Kreißsaal
„Wir hatten Mal ein Paar im Kreißsaal, da dachte ich, wäre das mein Mann, ich hätte ihn schon lange des Raumes verwiesen. Er hat die werdende Mutter ständig angefeuert, als wäre sie eine Sportlerin. Er hat ihr die ganze Zeit ins Gesicht gebrüllt. Die Frau hat das aber motiviert, denn sie ist Sportlerin, Langstreckenläuferin. Der Mann hat sie vor jedem Training so motiviert und das hat er dann aufgegriffen, bei der Geburt.
Das war eine super Taktik. So konnte er etwas tun, dass die Frau motiviert und aufbaut. Er selbst kam sich als Vater dann auch nicht so verloren vor, während der Geburt.“
Restaurant-Empfehlung während der Wehenpausen
„Eine Frau hat in jeder Wehenpause drauf los geschnattert, also viel geredet. Irgendwann kam das Thema Essen auf. Also, was sie essen möchte, wenn das Kind da ist. Zum Beispiel Sushi und als ich gesagt habe, dass ich auch gerne Sushi esse, dann fing sie an, mir sämtliche Sushi-Restaurants aufzulisten. Wenn eine Wehe kam, dann hat sie gestoppt und als die Wehe zu Ende war, hat sie mir weiter Empfehlungen gegeben.“
„Du bleibst bitte bei meinem Baby.“
„Es gab Mal eine Frau, die hatte einen Kaiserschnitt und sie hat mir einen Auftrag gegeben. Sie hat gesagt: ‚Christina, egal, was passiert, du bleibst bitte bei meinem Baby.‘ Den Auftrag habe ich auch erfüllt und ich weiß bis heute, wie das Kind heißt. Das sind manchmal so besondere Betreuungen, die vergisst man auch nicht mehr.“