Spuk im Wald

„Geisterjäger“ suchen nach „Lichtern“ im Brieselanger Forst

Geisterjäger suchen nach mysteriösen Lichtern im Brieselanger Forst
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Geisterjäger und Ufo-Forscher sind auf der Suche nach Grusel im Brieselanger Forst. Wir waren mit „paranormalen Experten“ in dem Wald.

Etwas mehr als 13.000 Bewohner leben Brieselang, einem kleinen Ort im Havelland. Der anliegende Brieselanger Forst zieht Touristen an, die sich dort abends treffen, um in den Wald zu gehen und nach mysteriösen „Lichtern“ zu suchen.

Die „Brieselanger Lichter“

Nachts verwandelt sich der Brieselanger Forst zu einem gruseligen Ort. Und dann sollen mitten im Wald diese hellen „Lichter“ auftauchen. Sie steigen auf und ab - rote Lichter, grüne Lichter, sie gehen an und wieder aus. Die „Brieselanger Lichter“ sind ein ungeklärtes Phänomen. Der Mythos um die Grusel-Lichter ist beliebt.

Gemischte Meinungen zum Grusel-Phänomen

Sind die Lichter nur ein Mythos oder gibt es sie wirklich? Diese Frage beschäftigt das Dorf Brieselang seit Jahren. Unter den Bewohnern gibt es gemischte Meinungen zu den geheimnisvollen „Brieselanger Lichtern“. Die einen kennen Bekannte oder Freunde, die meinen, die Lichter gesehen zu haben. Die anderen halten es nur für eine erfundene Geschichte. Aber viele der Brieselanger haben schon von den Lichtern im Wald gehört.

Mord-Sage als Grusel-Grundlage

Günter Janßen ist Autor aus Brieselang
Jörn von Lutzau

Günter Janßen lebt seit 13 Jahren in Brieselang. Früher war er Radiomoderator. Jetzt schreibt er Bücher. Er hat auch einen Roman über die geheimnisvollen Lichter geschrieben, „Lieschens Wald“. Darin geht Janßen den „Brieselanger Lichtern“ auf den Grund und stößt dabei auf eine Sage, die von einem kleinen Mädchen erzählt, das vor 250 Jahren im Brieselanger Forst ermordet wurde. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg soll nochmal eine junge Frau ermordert und brutal vergewaltigt worden sein.

Für sein Buch ist Janßen auch schon selbst auf Lichterjagd gegangen. Mit Taschenlampe und dem Hund machte er sich viele Male auf den Weg in den Brieselanger Forst.

Ort des Grusels: der Brieselanger Forst
Jörn von Lutzau

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Janßen sagt, er hätte die Lichter gesehen. Zuerst dachte er, das Licht komme von einem Spaziergänger. „Dann war auf einmal das Licht aus“, erzählt der 71-Jährige. Auch als der Brieselanger mit der Taschenlampe den Weg vor ihm ableuchtet, „war keiner da.“ Das Licht beschreibt er als „Kugel“ und kaltes weißes Licht.

Im selben Moment klingelt sein Handy. Seine Tochter machte sich Sorgen und fragt ihn, wo er grade sei. Sie wusste nicht, dass ihr Vater an dem Abend in den Wald gehen wollte. „Das war dann zu viel für mich. Da habe ich meinen Hund genommen und bin nach Hause gegangen“, berichtet Janßen von seiner Lichterjagd.

„Angst bewahrt uns vor Gefahr“

Oliver Koch, Referent für Weltanschauungsfragen im Zentrum Ökumene
Jörn von Lutzau

Oliver Koch ist Evangelischer Pfarrer. Er arbeitet für Weltanschauungsfragen im Zentrum Ökumene in Frankfurt. Sein Job dreht sich um religiöse Fragen, aber auch psychologische Phänomene. Koch sieht eine solche Angst-Situation, wie sie Günter Janßen erlebt hat, nicht nur als etwas Schlechtes an. „Wenn man vor etwas Angst hat, dann wird man vor Gefahr bewahrt“, erklärt der Pfarrer. Das sein ein Prozess, der uns Menschen ausmache, aber gleichzeitig „auch etwas reizvolles hat“. Wir Menschen seien „neugierig“ auf den Grusel und das Gefühl von Angst zu spüren, das „kribbeln“ wie es der Pfarrer nennt.

„Geisterjäger“ suchen nach der Quelle der Lichter

Kris und Marco suchen in ihrer Freizeit nach Angst und Grusel
Jörn von Lutzau

Seit den 80er-Jahren sollen die Lichter im Brieselanger Forst zu sehen sein, auch „geheimnisvolle Geräusche“ soll es geben. Die Lichter faszinieren die Menschen. Sie sind auf der Suche nach dem Grusel und der Angst. Das ruft auch Geisterjäger auf den Plan. Kris und Marco gehören nicht dazu. Die beiden nennen sich „paranormale Experten“ und waren auch im Brieselanger Wald unterwegs. Sie reizt es, dem Grusel und dem Paranormalen auf die Spur zu gehen.

Brieselanger Lichter sind nur eine Legende

Auf die Brieselanger Lichter sind die Berliner Experten durch Berichte in den Medien aufmerksam geworden. „Der Nervenkitzel hat uns gefallen“, begründet Kris die Entscheidung in den Brieselanger Forst zu fahren. Und Angst könne auch „Spaß machen“, ergänzt er. Die Jagd nach den Lichtern führt die beiden aber zu einem eindeutigen Ergebnis. Aus ihrer Sicht haben sie die Brieselanger Lichter „widerlegt“.

„Wir konnten nichts Paranormales feststellen“, erzählt Marco. Lichter haben sie zwar gesehen, die hatten aber alle einen natürlichen Ursprung. Einmal waren es Jugendliche mit einem Laserpointer, ein anderes Mal ein Auto. „Bei dem Auto hat nur ein Licht funktioniert“, erzählt Marco von der Lichterjagd im Brieselanger Forst. 

Der Reiz am „Geister jagen“

Journalist Bernd Harder beschäftigt sich mit paranormalen Phänomenen
Jörn von Lutzau
Journalist Bernd Harder beschäftigt sich mit paranormalen Phänomenen

Bernd Harder ist Journalist und Autor. Er beschäftigt sich in seiner Arbeit mit paranormalen Phänomenen, Esoterik und Verschwörungstheorien. Harder hat schon mit vielen Geisterjägern gesprochen. Er vermutet es gehe solchen Menschen darum, „einen Beweis für das Leben nach dem Tod in die Finger zu bekommen“, erklärt der Autor. Besonders die Ungewissheit und der Reiz, nachweisen zu können, „dass es irgendeine Form von jenseitiger Existenz gibt, dass man da auch Kontakt aufnehmen kann“, sei ausschlaggebend für die „Ghosthunter“, ergänzt Harder.