Aber das ist nur ein Teil der Rettungskette. Die teilweise grausamen Bilder aus dem Krisengebiet, aber auch die Angst ums eigene Überleben oder um das Schicksal von Kamerad:innen, traumatisiere auch Seelsorger:innen und Rettungskräfte, sagt Braun-Steinebach.
Umso wichtiger seien dann auch professionelle Nachsorgegespräche für die Einsatzkräfte: „Irgendwann ist die Psyche auch wieder stark genug, das Erlebte zu verarbeiten.“ Aber dafür brauche es professionellen Beistand und der erste Hilfe für die Seele.
Von Durchschlafstörungen bis Magen-Darm-Beschwerden
Beistand leistet auch Magdalena Rodowsky, Leiterin der psychiatrischen Tagesklinik in der Fachklinik in Katzenelnbogen. „Jeder geht anders mit belastenden Ereignissen um, ohne dass das gleich zu einer Traumatisierung führen muss“, berichtet sie.
Durchschlafstörungen, eine höhere Schreckhaftigkeit, Grübeln und innere Nervosität nennt die Psychotherapeutin als Beispiele. Auch Magen-Darm-Beschwerden könnten auftreten. „Bis zu einem gewissen Grad ist das vollkommen normal“, erklärt Rodowsky.
Die Flutkatastrophe sei dabei eine ganz neue Herausforderung für die Rettungskräfte und Seelsorger:innen. Je nachdem, wie gut die Bewältigungsmechanismen und die Resilienz ausgeprägt ist, kann sie nachhaltige negative Auswirkungen haben.