Solidarität

Spenden in Krisen bei Diakonie und Brot für die Welt

Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange (26) schält Kochbananen vor ihrem Haus. Sie ist eine Teilnehmerin des Programmes von Ripple Effekt. Die Brot für die Welt-Partnerorganisation fördert unter anderem nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung, Ernährungssicherung, Armutsbekämpfung und Gleichstellung der Geschlechter.
Kathrin Harms/Brot für die Welt

Krieg in der Ukraine und im nahen Osten, Umweltkatastrophen Europa, Afrika und den USA: Wie helfen unsere Spenden bei Katastrophen?

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass wir von Kriegen oder Katastrophen in den Nachrichten hören. Das macht betroffen. Spenden helfen den Betroffenen Menschen vor Ort. Aber wie? 

Anne Dreyer leitet die Abteilung Kommunikation und Fundraising von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe. Im Interview erzählt sie, was Spenden konkret bewirken und wie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt die Menschen vor Ort unterstützen.

Anne Dreyer kennt sich mit Spenden aus
Brot für die Welt/Hermann Bredehorst

Was war eine Krise oder Situation, wo besonders viel über Brot für die Welt und die Diakonie-Katastrophenhilfe gespendet wurde?

Anne Dreyer: In den letzten zwei Jahren war es mit Sicherheit der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine, der eine große Spendenbereitschaft ausgelöst hat. Die Menschen waren durch die Bilder stark emotional berührt, auch durch die intensive Medienberichterstattung, sodass eine Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität entstand.

Das bewirkt eine Spende konkret

Was bewirken meine Spenden konkret? Was leisten Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe beispielweise in der Ukraine?

Anne Dreyer: In der Ukraine arbeiten wir mit Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe. Wir unterstützen Projekte, die Familien psychisch-sozial unterstützen. In Gemeindezentren treffen sich Familien, um Traumata durch Flucht und Krieg zu verarbeiten, beispielsweise in Maltherapien oder Gesprächskreisen. Zudem evakuieren wir Menschen aus Gebieten nahe der Front, insbesondere alte und mobilitätseingeschränkte Menschen.

 

Spendenkonten: Brot für die Welt & Diakonie

Spendenkonto Brot für die Welt

IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 | BIC: GENODED1KDB Bank für Kirche und Diakonie

Spendenkonto Diakonie Katastrophenhilfe

IBAN: DE68520604100000502502 | BIC: GENODEF1EK1 Evangelische Bank 

Spendenbereitschaft bei lang anhaltenden Krisen

Der Krieg in der Ukraine hält schon eine Weile an. Nehmen die Spendenbereitschaft und Aufmerksamkeit nach einer Weile ab?

Anne Dreyer: Die Aufmerksamkeit der Menschen und der Medienberichterstattung geht von der humanitären Not weg, und hin zu politischen Themen. Es ist anders als in den ersten Wochen, wo viel über die geflüchteten Familien und die Zerstörung ihrer Heimat berichtet wurde. Nach zwei Jahren nehmen Solidarität und Spendenbereitschaft ab, während die Menschen in der Ukraine weiterhin unsere Unterstützung brauchen.

Wie steuern Sie dagegen? Wie motivieren Sie Menschen zum Spenden?

Anne Dreyer: Wir steuern dagegen, indem wir darüber berichten. Wir lenken den Blick auf die Menschen in den vielen Kontexten, in denen wir arbeiten. Wir arbeiten in rund 90 Ländern und versuchen, durch unsere Berichterstattung auf Social-Media, in Pressemitteilungen, Interviews und auf unseren Webseiten zu zeigen, wie es Menschen geht, wie sie unter Krisen leiden und wie wir helfen können. Es ist wichtig zu zeigen, dass mit Spenden etwas bewirkt werden kann. Man kann Menschen helfen, beispielsweise Frauen eine sichere Geburt zu ermöglichen oder Kleinbauernfamilien den Folgen des Klimawandels zu trotzen. Wir zeigen, dass Spenden viel bewirken.

Wie ist die aktuelle Spendenbereitschaft? Reicht es aus?

Anne Dreyer: Wir brauchen auf jeden Fall weitere Spenden für die Ukraine. Im Moment reicht es nicht. Der Bedarf ist größer als die Mittel, die zur Verfügung stehen. Es braucht mehr Unterstützung für die Ukraine und für viele andere Krisen weltweit, wie im Sudan, wo Menschen auf der Flucht sind und es große Hungersnöte gibt. Wir brauchen auch dort die Unterstützung durch Spenden.

Geldspenden oder Sachspenden?

Sind nur Geldspenden wichtig? Was ist mit Sachspenden?

Anne Dreyer: Bei Brot für die Welt können Sie Geld spenden und Ihre Aufmerksamkeit. Sachspenden nehmen wir nicht an, da die Logistik oft teurer ist als der Wert der Sachspenden. Lokale Märkte haben bereits das Notwendige, und wir müssen sicherstellen, dass die Hilfe bei den Bedürftigen ankommt.

Wie ist die Haltung von Brot für die Welt gegenüber den Menschen, denen geholfen wird?

Anne Dreyer: Unsere Haltung ist geprägt von Augenhöhe. Wir unterstützen lokale Organisationen, ihre Hilfe vor Ort zu leisten. Die Hilfe ist bereits vor Ort, und wir unterstützen die Partner, Hunger und Armut zu bekämpfen und Familien zu unterstützen.

Wer spendet eigentlich?

Wer sind Ihre Spender? Gibt es demografische Unterschiede?

Anne Dreyer: Unsere Unterstützer sind vielfältig, sowohl Männer als auch Frauen, jung und alt. Sie glauben daran, dass sich die Welt verändern lässt, indem man etwas tut. Es gibt keine klare demografische Trennung.

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