Ein Mann ruft im Tierheim an. Er teilt mit, dass er seinen Hund abgeben will. Die Leiterin winkt ab, weil sie schon so viele Tiere habe aufnehmen müssen. Dann setze er den Hund eben aus, sagt der Anrufer. Passiert ist das dem Tierheim Landau in der Südpfalz.
Die Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes Hester Pommerening kennt viele solcher Beispiele. Sie und ihr Team haben eine Umfrage zur aktuellen Lage in allen Tierheimen und Tierschutzvereinen laufen. Bei Weitem noch nicht alle hätten geantwortet. Aber schon ist klar: Die Situation spitzt sich zu.
Menschen haben Lebewesen konsumiert.
In der Corona-Zeit haben sich viele Menschen den Traum von einem Haustier erfüllt. Die Menschen waren zu Hause, die Kinder brauchten Beschäftigung und gegen die Einsamkeit hilft tierische Gesellschaft. Besonders Hunde waren gefragt.
Nun aber ist Schluss mit lustig. Frauchen und Herrchen stellen fest, dass mit einem Tier viel Arbeit und Verantwortung verbunden ist. In Wirklichkeit sind viele Familien oder auch Einzelpersonen überfordert. „In der Corona-Zeit ist der Konsum größtenteils weggefallen. Also haben Menschen Lebewesen konsumiert“, kritisiert Hester Pommerening.