Am Anfang war es noch nur die Energie, die teurer wurde. Benzin, Strom, Heizöl. Mittlerweile steigen die Preise in ganzer Breite. Das war erwartbar, weil Energie zur Herstellung nahezu aller Güter notwendig ist. Hinzu kommt als Ursache der Krieg in der Ukraine, der Nahrungsmittel noch einmal extra verteuert.
Das setzt vor allem finanzschwächere Haushalte unter Druck. Sie müssen einen verhältnismäßig großen Teil ihres Einkommens für Dinge des täglichen Bedarfs ausgeben und haben kaum finanziellen Spielraum. Vieles ist so teuer geworden, dass mehr und mehr Menschen es nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Die Diakonie Hessen beispielsweise hat auch schon Hilfen für diese Menschen gefordert.
Die Bundesregierung will Bürgerinnen und Bürger entlasten, setzt aber vielfach an der falschen Stelle an. Wer Benzin und Diesel subventioniert, hilft jenen Menschen mehr, die einen dicken Spritfresser fahren, als jenen mit einem Kleinwagen. Eine soziale Schieflage zeichnet sich hier unschwer erkennbar ab.
Erhöhte Nachfrage könnte die Inflation zusätzlich anheizen.
Mittlerweile ist eine generelle Absenkung der Mehrwertsteuer im Gespräch. Das kann helfen, und zwar allen. Ökonomen warnen jedoch vor einem Rückschlageffekt. Wenn Preise auf breiter Front und auf einmal sänken, käme es zu einer erhöhten Nachfrage, was wiederum die Inflation zusätzlich anheizen würde. Außerdem könnten Unternehmen versucht sein, die niedrigeren Steuern nicht an Kundinnen und Kunden weiterzugeben, sondern das Geld selbst einzustecken.
Am Ende würde die Steuersenkung durch die gestiegenen Preise aufgefressen, so ist die Befürchtung vieler Wirtschaftswissenschaftler. Und das Steuergeld wäre außerdem verpufft.
Vielleicht wären direkte Hilfen die bessere Lösung: Hartz-IV-Sätze und Wohngeld erhöhen oder anderer Beihilfen zahlen. So würde dringend benötigte Hilfe punktgenau ankommen.
Lieber direkte Hilfen für Arme