Weniger Geld durch Corona, davon können viele Menschen auf der ganzen Welt ein trauriges Lied singen. Die einen sind in Kurzarbeit, andere haben ihre Jobs gleich ganz verloren. Das trifft Kulturschaffende in Deutschland ebenso wie Hotelbesitzer in Spanien, Restaurantbetreiber in Italien oder Tagelöhner in Indien.
Ganz besonders schlimm dran sind Kinder in Entwicklungsländern. Diese Mädchen und Jungen nimmt Brot für die Welt mit der neuen Spendenkampagne in den Blick, die am ersten Advent eröffnet wird. Sie steht unter dem Motto „Kindern Zukunft schenken“.
Denn dort, wo das einzige, was zugenommen hat, die Armut ist, wo Eltern weniger oder gar kein Geld verdienen, ist der Druck gewachsen, dass die Kinder mitarbeiten. Sie tun dies oft unter miserablen Bedingungen in Minen, Steinbrüchen oder in Textilunternehmen, um ein kärgliches Mahl auf den Teller zu bekommen. Brot für die Welt will im kommenden Jahr gezielt Projekte fördern, die diesen Kindern den Besuch einer Schule ermöglichen.
In Deutschland ist Kinderarbeit verboten. Das ist gut so. Und selbstverständlich ringen alle die Hände und sind entrüstet, wenn sie Bilder von schuftenden, ausgemergelten Kindern sehen, die Zehn-, Zwölf-Stunden-Tage haben und nicht wissen, was Ferien oder gar Urlaubsreisen sind. Die Produkte zu verkaufen, die diese Kinder herstellen, ist in Deutschland erlaubt.
Es muss Schluss sein mit der Doppelmoral
Viele Organisationen und einige Politiker fordern ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet, entlang ihrer Liefer- und Produktionsketten auf humane Arbeitsbedingungen zu achten. Bislang vergebens.
Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Präsidentin von Brot für die Welt, spricht deshalb von Doppelmoral. Und hat Recht damit. Wir schützen unsere Kinder so gut wir können vor Krankheiten und Mangel aller Art, wir fördern ihre musischen, sprachlichen und sportlichen Talente – und kaufen Produkte etwa aus Asien ohne zu fragen, wer das T-Shirt genäht, wer den Stein für das neue Hofpflaster bearbeitet hat.
An diesem Freitag ist „Black Friday“. Er kommt aus Amerika, wo er jedes Jahr am Tag nach Thanksgiving gefeiert wird. Ja, gefeiert. Denn es ist der Tag, an dem der Einzelhandel versucht, mit immensen Rabatten den Konsum anzuregen. Und an dem Millionen Menschen auf Schnäppchenjagd gehen, weil die Jeans aus Fernost noch billiger sind als sonst, die Sneaker so günstig wie nie.
Konsumkritiker haben vor einigen Jahren dem „Black Friday“ den „Kauf-nix-Tag“ gegenübergestellt. In Amerika liegt er auf dem „Black Friday“ selbst, in Europa günstigerweise auf dem Tag danach, dem Samstag. Also am Freitag shoppen bis zur Besinnungslosigkeit, mitnehmen an Preisnachlässen was geht, am Samstag Geschäfte und Onlineversand meiden und die Füße hochlegen in dem guten Gefühl, sich die Konsumkritik zu eigen gemacht zu haben.
Statt Kaufrausch: Für die Zukunft von Kindern spenden