„Ich bin häufig die junge Frau“, sagt Lisa Menzel. Die 30-Jährige aus Mühlheim am Main leitet den christlichen Verlag „ruach.jetzt“. Mit einem Schmunzeln um die Lippen sagt sie: „Aber das ist kein Problem, denn darauf hat mich mein Ehrenamt in der Kirche gut vorbereitet.“ Lisa war unter anderem Jugenddelegierte in der Kirchensynode (dem sogenannten Kirchenparlament) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
Vor dem großen Plenum habe sie sich angewöhnt, die „unbequemen Fragen zu stellen. Ich habe auch mal hinterfragt, warum etwas so oder so gemacht werde“. Ein Beispiel seien die Kirchenfinanzen. „Es ist so wichtig, dass Gremien wissen, welche finanziellen Entscheidungen sie treffen", betont Lisa. Alleine schon, um abschätzen zu können, was sie genau bedeuten. Nach mehreren Synoden sagt sie: „Viele (auch Erfahrenere) trauen sich aber gerade da nicht, Fragen zu stellen - aus Angst, unwissend dazustehen.“
Vor vielen Menschen zu sprechen, habe manchmal ganz schön viel Mut bedeutet. „Ich habe meinen ‚Jugendbonus‘ dafür eingesetzt, die Fragen zu stellen, die sich andere nicht zu fragen wagen.“ Meist seien die Reaktionen darauf überraschend positiv gewesen.