Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was dich erwartet;
Gendern ist in aller Munde. Sogar beim Krippenspiel ist es Thema. Aber nicht erst jetzt. Dies musste auch eine Kirchengemeinde erfahren. In der Weihnachtsgeschichte spielen hauptsächlich Männer eine Rolle, Josef, die drei Weisen aus dem Morgenland, die Hirten, Engel – nun gut, hier ist das Geschlecht nicht eindeutig. Tiere sind zu besetzen. Und dann gibt es eine Frau, Maria.
Der spielfreudige Nachwuchs der Gemeinde erscheint zum Casting. Schnell sind alle Rollen besetzt. Nur Maria will niemand sein. Welche Möglichkeiten bieten sich? Das Drehbuch umschreiben und Josef als Alleinerziehenden abbilden? Keine gute Idee.
Da meldete sich Mario. Die Leiterin fragte etwas forsch, ob er den schwulen Lebenspartner von Josef spielen wolle. Nein, die Maria wolle er sein, unter einer Bedingung:
Ich möchte deine blauen Pumps dabei tragen.
Das Krippenspielteam ist skeptisch. Kommt das Ganze blasphemisch rüber? Respektlos? Wie ein billiger Kalauer? Jedenfalls wirkte es anders als sonst. „Das Gesicht nicht so süß. Die Stimme nicht so lieblich. Aber es ist ganz klar eine Maria. Die Wirkung anrührend. Im besten Sinne“, heißt es in der Geschichte „Ein Junge namens Maria“.
Ein Profikiller auf dem Weg zum nächsten Job?
Das ist eine von 30 Kurzgeschichten zum Auspacken. Eine andere heißt „Eine unerwartete Süßigkeit“. Zwei Männer treffen sich am Heiligen Abend auf einem Bahnsteig in der Provinz. Dort ist es kalt, dunkel, zugig. Der eine ist auf dem Weg zu einer Woche Sonderschicht als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr. Er überlegt, was der andere Mann wohl für eine Geschichte hat.