Filmtipp aus der Medienzentrale

Kurzfilm „Seepferdchen“ erzählt von Flucht und Migration

Nele Dehnenkamp: Seepferdchen
Nele Dehnenkamp

Die Flucht übers Mittelmeer hat Hanan traumatisiert. Dennoch - oder gerade deswegen, bringt sie ihrem kleinen Bruder das Schwimmen bei.

Der Dokumentarfilm „Seepferdchen“ erzählt die Geschichte von Hanan. Hanan hat Angst vor Wasser, zu sehr erinnert es sie an ihre Flucht übers Mittelmeer. Und dennoch bringt sie ihrem kleinen Bruder das Schwimmen bei - mit den traumatischen Erinnerungen soll er einmal besser umgehen können. 

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Filminfos

Regie: Nele Dehnenkamp
Drehort: Deutschland 2020
Länge: 16 Minuten

Hanan trotzt ihren Dämonen

„Ich versuche immer stark zu bleiben, aber manchmal wünsche ich mir so sehr, dass das, was ich erlebt habe ein Traum war“, sagt Hanan und schaut ernst in die Kamera. Das junge Mädchen kämpft immer noch mit den Bildern in ihrem Kopf, die die Flucht über das Mittelmeer bei ihr hinterlassen hat.

Hanan hat große Angst vor Wasser. Die Farbe Blau wirkt bei ihr nicht beruhigend, sondern versetzt sie in Grauen. Und dennoch geht sie regelmäßig ins Schwimmbad. Mutig trotzt sie ihren Dämonen, wird Schwimmtrainerin. Liebevoll bringt sie ihrem kleinen Bruder das Schwimmen bei, denn er soll – wenn irgendwann bei ihm Erinnerungen hochkommen sollten – besser damit umgehen können.

Ungewöhnliche Perspektive auf das Sterben im Mittelmeer

Die Filmemacherin Nele Dehnenkamp konzentriert sich in dem Film ganz auf ihre Protagonistin, gibt ihr Raum zum Nachdenken und Erzählen. Ihr gelingt es, eine Fluchtgeschichte ungewöhnlich zu bebildern und gleichzeitig die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. 

Mehr zur Medienzentrale

Die Medienzentrale sitzt in Frankfurt in Main, bietet ihre Filme aber auch online im Medienportal an. Du erreichst die Kolleginnen unter dispo(at)medienzentrale-ekhn.de.

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do von 9-12 Uhr und 13-16 Uhr

Erlebnisse auf der Flucht nachvollziehbar machen

Hanan berichtet von ihrer Flucht, ihren Gedanken und Gefühlen, Dingen, die sie heute noch quälen. Ruhig, besonnen und zugleich anrührend. Exemplarisch stehen ihre Erlebnisse für die vieler Menschen auf der Flucht. Mit ihrer sympathischen Art versteht es Hanan, ihr Schicksal und damit das Thema „Flucht, Migration, Integration“ nachvollziehbar zu machen.

Hanan versucht nicht nur stark zu sein, sagt sie am Anfang des Films. Aber sie ist stark. Chapeau.

Dieser Tipp ist Teil einer Kooperation mit der Evangelischen Medienzentrale Frankfurt und indeon.de. In der Rubrik Beside Hollywood lade ich dich ein, mit unseren Filmen abseits des Mainstreams die Welt zu erkunden. Dabei geht es um kulturelle Vielfalt, fremde Länder oder neue Lebenswelten.