Im Landtagswahlkampf 1987 in Schleswig-Holstein versucht CDU-Ministerpräsident Uwe Barschel, seinem SPD-Herausforderer Björn Engholm alle möglichen Dinge anzuhängen. Er lässt ihn anonym wegen Steuerhinterziehung anzeigen, ihn bespitzeln, um eine eventuelle Homosexualität oder Liebesaffären aufzudecken, will ihm sogar über einen fingierten Anruf eines angeblichen Arztes eine HIV-Infektion einreden.
Nichts davon zündet. Engholms Steuerakte ist sauber, er ist offensichtlich nicht schwul und seiner Frau treu. Das Dumme ist, dass der „Spiegel“ herausbekommt, mit welch schmutzigen Tricks Barschels Wahlkampfleute arbeiten - und das auch veröffentlicht. Barschel gibt sein Ehrenwort, dass er nichts davon wusste.
Aber ein Untersuchungsausschuss findet heraus, dass es das sehr wohl tat. Barschel tritt zurück. Am 11. Oktober, einen Tag bevor Barschel vor dem Untersuchungsausschuss aussagen muss, liegt er tot in einer Badewanne eines Hotels in Genf. Wie genau er starb, ist bis heute unklar.
Aber auch Engholm stürzt am Ende über diese Affäre. Auch er hatte gelogen. „Ich bin meinem Herrgott dankbar, dass ich nicht unterrichtet gewesen bin“, hatte er gesagt. Er wusste aber eben doch schon sehr früh von Barschels Machenschaften. Am 3. Mai 1993 tritt auch Engholm zurück.