Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) steht vor einer wegweisenden Wahl: Am 28. September wird in Frankfurt der oder die neue Kirchenpräsident:in gewählt. Drei Kandidierende stellen sich dieser Wahl:
Alle drei Kandidierenden haben ihre Wurzeln in der EKHN und sind tief in der kirchlichen Arbeit verankert. Im Interview mit indeon sprechen sie über ihre Vision für die Landeskirche. Die Antworten im Interview folgen in alphabetischer Reihenfolge ihrer Nachnamen.
Welche Werte sind Ihnen in der Führung der Evangelischen Kirche besonders wichtig?
Henriette Crüwell: Es sind zuerst und vor allem: Glaube, Liebe, Hoffnung. Diese drei! Oder anders gesagt: Zutrauen, Wohlwollen und das Aushalten von Widersprüchen.
Außerdem Demut und Humor, Gelassenheit und Unternehmergeist.
Martin Mencke: Gute Führung öffnet Ermöglichungsräume. Sie ist zugleich klar, kraftvoll begeisternd und – am besten – immer mit einer Portion Humor gewürzt, der um die Vorläufigkeit eigener Einsichten weiß. Sie hört, orientiert und integriert.
Evangelische Führung lässt die Vielfalt und Stärke verschiedener Begabungen zur Geltung kommen, weil sie sich von der Einsicht getragen weiß, dass Gott Menschen unterschiedlich begabt.
Ziele und die Wege dorthin sind gemeinsam zu entwickeln. Im Ergebnis sind sie dann so zustimmungsfähig wie irgend möglich.
Christiane Tietz: Mir ist es wichtig, empathisch zuzuhören sowie respektvoll und wertschätzend mit anderen umzugehen.
Ich möchte, dass wir unsere Kirche gemeinsam gestalten, und will zukunftsorientierte kirchliche Arbeit vor Ort stärken.
Selbstkritisch zu sein, die Komplexität der Herausforderungen wahrzunehmen, in denen wir stehen, sowie zu vermitteln, statt zu polarisieren, prägt meinen Führungsstil.