Bonbon-werfende Funkengarden, geschmückte Umzugswagen zur politischen Großwetterlage, grimmig-dreinblickende Feierverweigerer: Am 11. November sowie sieben Wochen vor Ostern herrscht in einigen Regionen Deutschlands Ausnahmezustand.
Mit Straßenumzügen, Kostümen und großen Festen feiern Menschen Fasching – oder eben, je nach Ort, Karneval oder Fastnacht.
Die bunten Spektakel sind uralt. Schon vor mehreren Tausend Jahren feierten Römer und Germanen zum Ende des Winters große Frühlingsfeste, um mit Masken, Trommeln und Musik böse Geister und Dämonen zu vertreiben.
„Romantiker haben in der Neuzeit einen Zusammenhang zum Karneval hergestellt, weil sie ihn veredeln wollten. Aber in den Quellen gibt es keinerlei Belege, die auf eine Kontinuität schließen lassen“, sagt Holger Pyka, evangelischer Pfarrer in Wuppertal. Die Geschichte des närrischen Treibens war das Thema seiner Doktorarbeit.