Ökumenischer Kirchentag

Der Traum von der lebenswerten Zukunft

Stadt der Zukunft
gettyimages/PPAMPictures
Stadt der Zukunft

Es wäre symbolhaft gewesen: Im Schatten der Frankfurter Skyline bauen Jugendliche eine Stadt der Zukunft. „Futurica – die kommende Stadt“ heißt das Jugendevent. Wir waren für dich dabei.

„Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt. Wir suchen vielmehr nach der zukünftigen Stadt“, lautet ein Bibelvers aus dem Brief an die Hebräer. Ein passendes Motto für „Futurica - die kommende Stadt“. Dieses Jugend-Event wird vom Evangelischen Stadtjugendpfarramt Frankfurt und Offenbach am 15. Mai veranstaltet. Die Grundsteinlegung findet aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nun im digitalen Raum statt.

Es gehe darum, „wie wir uns eine zukünftige Stadt vorstellen und wie wir in Zukunft leben wollen“, sagt die Projektleiterin Cornelia Gutenstein. Verfolgen kannst du das Event in einem Youtube-Livestream. Im Mittelpunkt stehen die Themen Mensch, Natur und Technik. Parallel dazu kannst du auf weiteren Plattformen an Workshops und Diskussionsrunden mitmachen.

Wegen Corona findet vieles digital statt

Eigentlich sei zum 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt eine Zeltstadt an der Weseler Werft im Osten der Stadt geplant gewesen, erzählt Gutenstein. Aber viele Ideen vom ursprünglichen „Futurica“-Programm sollen nun online umgesetzt werden. Für Videokonferenzen nutzen die Verantwortlichen Medien wie die Plattform Discord „bis zum Anschlag“, erzählen sie lachend.

Dort sollen Jugendliche ihre Visionen von einer lebenswerten Zukunft austauschen. Anregung bieten die Interviews mit Experten verschiedener Themenfelder, die live auf dem Youtube-Kanal des Stadtjugendpfarramtes übertragen werden. Zu Gast sind unter anderem Tobias Fuchs, Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt des Deutsches Wetterdienstes und Claus Leggewie vom Zentrum für Medien und Interaktivität der Uni Gießen.

Gespannt auf die Meinungen anderer Menschen

Louisa Walter gehört zu dem fünfköpfigen Moderationsteam. Die 16-Jährige ist gespannt darauf, „die Meinungen anderer Leute zu hören.“ Besonders wichtig sind der Schülerin die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit. Für das Nebenprogramm hat sie in den Osterferien Video-Tutorials über Upcycling gedreht. Diese sollen zeigen, wie sich vermeintlicher Müll mit einem bisschen Kreativität noch zu praktischen Alltagsgegenständen umfunktionieren lässt. Zum Beispiel kann man „statt Alufolie Bienenwachstücher verwenden“, gibt Louisa einen Einblick in ihren Themenbereich.

Digitale Veranstaltung bietet Vorteile

Zoom-Bildschirm
privat
Schon bei den Vorbereitungen für das Projekt rund um die Stadt der Zukunft war die Stimmung bei allen Beiteiligten gut.

Ihr werde „die Gemeinschaft mit anderen fehlen“, sagt Louisa, doch die digitale Version habe auch ihre Vorteile: „Das Moderieren ist einfacher, denn ich muss nicht vor so vielen Leuten sprechen und bin weniger aufgeregt.“ Weitere Tutorials und Workshops werden sich dem nachhaltigen Kochen oder der Auswirkung von Yoga auf das Immunsystem widmen. Das detaillierte Haupt- und Nebenprogramm sowie das asynchrone Angebot kannst du unter futurica.de abrufen.

Aufgabe der Kunst ist es, Dinge sichtbar zu machen

Doch eine Kunstaktion lässt „Futurica“ auch in der realen Welt sichtbar werden. Angeleitet von der Street-Art-Künstlerin Nicole Wächtler soll das Stadtjugendpfarramt im Frankfurter Nordend am 15. Mai mit bunten Fähnchen geschmückt werden. Hierauf werden Jugendliche ihre Visionen und Ideen zu den Hauptthemen der Stadt der Zukunft schreiben. Auch Klagen und Gebete können notiert werden. „Aufgabe der Kunst ist es, Dinge sichtbar zu machen“, sagt Wächtler.

Infos

Weitere Infos zu „Futurica – die kommende Stadt“ gibt es im Internet unter futurica.de. Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht nötig.

Eine Foto-Challenge auf Instagram

Für die Aktion hat Wächtler bereits mit Konfirmationsgruppen zusammengearbeitet. An die Gemeinden im Umkreis wurde nun farbiges Papier verschickt, das Aufhängen der beschrifteten Fähnchen kannst du im Youtube-Stream live mitverfolgen. Bei den Jugendlichen sei „so viel Potenzial vorhanden, das muss man abholen“, sagt Wächtler.
 

Auch Cornelia Gutenstein zeigt sich vom Engagement der Jugend begeistert. Dank der Medienaffinität der Jugendlichen sei die Umstellung auf das digitale Programm kein Problem gewesen. „Von, mit und für Jugendliche“ lautet die Maxime des Events, das so zur „authentischen Kiste“ werden soll. Eine Foto-Challenge auf Instagram und Spieleaktionen sollen zusätzlich zur Interaktion anregen. „Für jeden Jugendlichen ist etwas dabei“, ist sich Gutenstein sicher.

Futurcia Logo
privat

Keine Frage für einen Tag

Doch wie sieht es mit der Zukunft um „Futurica“ nach dem 15. Mai aus? Gutenstein wünscht sich, „dass sich das vielleicht verselbstständigt, sich Leute zum Beispiel zum Kochen treffen, wir eine gute Community werden.“ Wie man sich eine lebenswerte Zukunft vorstelle, sei nicht an einem Tag zu beantworten. „Aber ein Tag kann ein Anstupsen sein, um Ideen lebendig werden zu lassen.“