Ist ja klar, die kleine Elsa findet wandern prima. Lachend erzählt sie von einer Wandertour: „Wir sind plötzlich auf einer Kuhweide gelandet. Das war witzig.“ Die Tiere seien ihr und ihren Eltern nämlich noch eine Weile hinterher gelaufen. Elsa kommt aus Kriftel unweit von Frankfurt am Main, ist neun Jahre alt und geht gerne wandern.
Sie mag die Natur und die vielen Pflanzen. Ab und zu klettert sie auch ein bisschen, sagt die Drittklässlerin. In ihrer Klasse sei sie nicht die einzige mit dem Wander-Hobby. Sie war auch schon zusammen mit Schulfreundinnen unterwegs.
Damit sind die Mädchen nicht alleine. Auch unter den Erwachsenen zeichnet sich eine Tendenz ab: 70 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung gehen zumindest gelegentlich wandern.
Die Corona-Krise hat den Trend noch einmal befeuert, erzählt der Verbandssprecher. Zum Beispiel gibt es unzählige Angebote für Bergwanderungen und Alpenüberquerungen, extra für junges Publikum. Berufseinsteiger gründen auf Facebook-„After-work-Wander-Gruppen“.
Stephan Weber hat schon lange das Wandern für sich entdeckt. Der 29-Jährige kommt gebürtig aus Bad Honnef in der Nähe von Bonn. Dort hat er vor einigen Jahren gemeinsam mit ein paar Kumpels an der Volkswanderung „Sieben auf einen Streich“ im Siebengebirge teilgenommen.
Seither zieht der Vertriebsingenieur aus Essen jedes Jahr mit Freunden oder seiner Partnerin durchs Land. Bei ihm hat die Leidenschaft sportliche Gründe.
„Wir gehen zügig und mit leichtem Gepäck“, berichtet der trainierte Rheinländer. „Wir tragen auch ganz normale Sportkleidung. Ich bin jetzt kein klassischer Wanderer mit Hut“, stellt er lachend klar. Das Wandern sei ein Ausgleich für seinen stressigen Job.