Kriege, Inflation, Spardruck

Vergesst den Klimaschutz nicht

Renate Haller
Kommentar von Renate Haller

Überforderung ist nicht schön. Politik darf aber keine notwendigen Zumutungen verschweigen, nur damit wir uns wohlfühlen.

Aus den Fugen geraten, brennt, in Aufruhr: Das sind häufige Zuschreibungen zum Zustand der Welt. Papst Franziskus hat eine weitere hinzugefügt: „Die Welt zerbröckelt“, heißt es in seinem apostolischen Schreiben „Laudate deum“. Franziskus geht es um das Klima. Er ist überzeugt, dass wir den menschengemachten Schaden nicht aufhalten können. Es gelte, dramatischere Schäden zu vermeiden. Ein notwendiger Appell.

Klimaschutzgesetz zu zaghaft

Ähnlich haben sich Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen in Deutschland geäußert. In einem Papier, das auch der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD Heinrich Bedford-Strohm, und der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung unterschrieben haben, kritisieren sie das zu zaghafte deutsche Klimaschutzgesetz.

Es ist nicht Aufgabe der Kirchen, die Menschen in der aktuellen kritischen Weltlage noch weiter zu ängstigen, könnte man sagen. Um anschließend zu fordern, den Klimaschutz zurückzufahren, um die Menschen nicht zu überfordern, so wie es nach den Landtagswahlen in Hessen und Bayern von den politischen Parteien zu hören war.

Das aber wäre falsch.

Bei allem Verständnis für Ängste ist es notwendig klar zu machen, welche Zumutungen der Schutz des Klimas allen abverlangt.

Viele Menschen haben nicht rechts gewählt, weil sie verzichten sollen. Sondern weil es Scharfmachern gelungen ist, das Ausmaß des notwendigen Verzichts zu übertreiben.

„Kein Fleisch mehr essen …“, „sofort neue Heizung einbauen …“. Gelegenheit dazu hat die Regierung durch schlechte Kommunikation gegeben. Es ist durchaus auch kirchlicher Auftrag, vernünftig das zu diskutieren und umzusetzen, was für eine lebensfreundliche Umwelt nötig ist. Die Schöpfung ist bedroht. Es ist an uns allen, sie zu schützen.

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