Wofür steht das „C“ in eurer Politik noch, liebe CDU? Für „Christlich“ jedenfalls kaum. Die beiden Berliner Büros der christlichen Kirchen schreiben zu Recht in ihrem Brandbrief an alle Abgeordneten des Bundestages: Die Vorschläge der Union seien dazu geeignet, „alle in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten zu diffamieren, Vorurteile zu schüren.“
Das ist die richtige Wortwahl der Kirchen, gerade wenn es doch die Unions-Parteien sind, die das „C“ für Christlich an erster Stelle ihres Namens tragen.
Der gestrige Beschluss des Bundestages ist eine Zäsur, auch wenn er noch keine Gesetzeskraft hat. Die CDU fordert nun ganz offiziell mit Stimmen der FDP und AfD (!), die fünf Punkte des Friedrich Merz für eine verschärfte Migrationspolitik umzusetzen. Über diese wird der Bundestag am Freitag auch in Form des „Zustrombegrenzungsgesetz“ abstimmen.
Und das, obwohl sich die Fraktionen nach der Auflösung der Ampel-Koalition darauf verständigt hatten, keine Abstimmungen herbeizuführen, für die Stimmen der AfD entscheidend sind. Die Kirchen haben recht, wenn sie in ihrem Schreiben an die Abgeordneten kritisieren: „Wir befürchten, dass die deutsche Demokratie massiven Schaden nimmt, wenn dieses politische Versprechen aufgegeben wird.“
Keine Brandmauer gegen AfD: CDU, bitte streich das „C“!