Wie eine Art Tinder, also eine Datingplattform, für Politik.
Und eine davon soll zwischen Werner und mir stattfinden, wenn er denn kommt. Da blinkt mein Handy auf. Eine E-Mail von Werner: „Stehe auf der Miquelallee, verspäte mich um 15 Minuten“. „Puh!“ Erleichtert lasse ich mich in meinem Samt-Sessel zurückfallen und nehme noch einen Schluck Tee – zur Beruhigung.
Wenig später also steht er vor mir, entschuldigt sich vielmals für seine Verspätung. Wir schütteln uns förmlich die Hand und sitzen uns nun gegenüber. Erstmal Small Talk. Wirklich viel kann ich ihm jedoch nicht entlocken. Privates erzählt er kaum. Nur, dass er inzwischen in London wohnt. Werner geht direkt zur Sache.
Gemeinsam werfen wir einen Blick auf den Fragen-Katalog. „Sollten Flüge stärker besteuert werden?“ „Ja, natürlich muss Fliegen teurer werden“, sage ich entschlossen. Werner zuckt mit den Schultern. Er sei weder dafür noch dagegen. Es sei ihm schlichtweg egal. Zum einen, weil ihm sein Arbeitgeber seine vielen dienstlichen Flugreisen bezahlt, zum anderen weil ihm der Klimawandel ohnehin gleichgültig sei.