Auch in Kriegen wird Künstliche Intelligenz immer wichtiger. Zum Beispiel im Ukraine Krieg. Sie wird etwa eingesetzt, um Russlands Vorgehen auf dem Schlachtfeld besser zu überwachen. Es gibt zum Beispiel die KI-Software „Primer”, mit der unverschlüsselte Telefonate von russischen Soldaten abgehört und analysiert werden können. Dazu kommen autonome Waffensysteme, wie Drohnen.
In der modernen Kriegsführung kommt also neueste Technologie zum Einsatz. KI wird genutzt. Nicht nur in der Ukraine.
Und das funktioniert so: Die Künstliche Intelligenz wird mit Daten von früheren Konflikten und Eskalationen gefüttert und dadurch trainiert. So soll sie lernen, eine Einschätzung zu treffen. Zum Beispiel: Plötzlich fahren 20 Panzer auf und blockieren große Straßen. Nun soll das erlernte Muster greifen. Die Idee: Im Idealfall kann KI die Verantwortlichen schnell warnen, sagt Thomas Reinhold.
Das sei aber vor allem in Konfliktregionen, wie in Afrika, gar nicht so einfach. Er erklärt folgende Probleme im Krisenfall:
Mit Social Media und KI sollen Entwicklungen zumindest schneller wahrgenommen werden – das ist wichtig für die Missionen der Blauhelme.
KI kann ein wichtiger Baustein sein, um bessere Informationen zu erhalten.
Thomas Reinhold
Denn häufig würden gerade die Blauhelme der UN in einem Zwiespalt stehen. Sie begeben sich in eine Krisensituation hinein, sollen deeskalierend wirken und dürfen aber unter Umständen nicht eingreifen.
Sowohl Thomas Reinhold vom PRIF, als auch Daniel Untch vom Zentrum Oekumene glauben, dass KI nicht zur Entscheiderin in Kriegen werden sollte.
Mit Blick auf militärische Konflikte, sehe ich in der KI eine riesige Gefahr.
Daniel Untch
Daniel Untch ist sich sicher: „Wir sind verantwortlich für die Welt.“ Deswegen sollte auch der Mensch entscheiden. Erst recht auf dem Schlachtfeld. Dort, wo sorgsam entschieden werden muss. Dafür bedürfe es uns Menschen und nicht die KI. Und davon könne sich unsere Gesellschaft auch nicht freimachen, fordert Daniel Untch. Entscheidungen müssten ethisch fundiert und zum Wohle der Menschen getroffen werden.
Autonome Waffensysteme sollten vor einigen Jahren geächtet bzw. eingedämmt werden. Heute sind Drohnen gang und gäbe in Kriegen. Auch mit KI könne das so laufen, schätzt Daniel Untch. Deswegen müsse der Einsatz von KI international und völkerrechtlich geregelt werden .
Die Kirche kann eine Stimme sein, die auf diese ethischen Fragen hinweist.
Daniel Untch
Daniel Untch betont, Kirche solle das Gespräch mit der Gesellschaft und mit der Politik suchen und darauf drängen, Regelungen zu treffen.
KI könnte künftig ein wichtiges Hilfsmittel sein, um Eskalationen frühzeitig zu monitoren und vielleicht sogar zu verhindern. Nur Entscheidungen dürfen der KI nicht überlassen werden – erst recht nicht im Krieg. Wie denkst du darüber? Schreib uns auf Social Media