Abschließend versucht er unter Bemerkungen klarzustellen: „Ich habe in der SA niemals eine Schar geführt, sondern hatte nur den Rang eines Scharführers.“
Was ich davon halten soll, weiß ich nicht. Wie vertrauensvoll sind seine Angaben? Das werde ich nicht mehr herausfinden. Mein Uropa ist bereits Ende der 1950er Jahre verstorben.
Was ich aber weiß: Die Alliierten haben ihn im Entnazifizierungsverfahren als sogenannten Mitläufer des NS-Regimes eingeordnet.
Clarissa Weber: Ich habe meinen Opa und Uropa väterlicherseits nie kennengelernt, da beide noch weit vor meiner Geburt verstorben sind. Trotzdem waren ihre „Erinnerungen“ an die beiden Weltkriege immer allgegenwärtig. Mein Uropa war beispielsweise nie direkt im Krieg. Er war gelernter Elektriker und hat innerhalb Deutschlands Bunker elektrifiziert.
Meinen Opa (Jahrgang 1930) hat Krieg anscheinend immer beschäftigt. Er hat seine ganze Kindheit im Krieg verbracht. Es gab in der Wohnung viele Erinnerungsstücke an den Krieg: Kriegsliteratur, alte Helme, Gasmasken und vor allem Modelle. Mein Opa hat jede Menge Schiff- und Flugzeugmodelle gebaut. In einem Raum im Haus hing die komplette Zimmerdecke voll mit unzähligen Flugzeugmodellen und in den Regalen standen kleine Panzer. Kriegstechnik war omnipräsent in diesem Haus.
Noch heute liegen einige Bücher auf dem Dachboden und auch einige der größeren Schiffsmodelle stehen noch an ihren Platz.